Ein anderer Januar als gedacht

Trotz des strengen Winters hatten die im Herbst eingeführten Maßnahmen im Januar ihren vollen Erfolg gezeigt. Dabei waren die Anzeichen ganz andere. Mitte Dezember kam die Luftbrücke über das Wasser wegen des Zufrierens der Gewässer zum Erliegen. Gleichzeitig zeigte der ununterbrochene Tag- und Nacht-Einsatz bei den Flugzeugbesatzungen seine Spuren, und Unfälle häuften sich. Die technischen und menschlichen Herausforderungen, die die Alliierten im Januar 1949 meisterten, waren beeindruckend. Piloten mussten unter schwierigen Wetterbedingungen und mit begrenzter Sicht fliegen. Die Bodencrews arbeiteten unermüdlich, um die Flugzeuge schnell zu entladen und wieder startklar zu machen. Dies erforderte eine außergewöhnliche Koordination und Disziplin. Die amerikanische Luftwaffe begann in der Folge im Januar mit der Rotation ihrer ersten Besatzungen, gleichzeitig wurden die Abläufe am Boden weiter optimiert.

Zusammen mit der für Berlin einzigartigen, bodengesteuerten Anflugkontrolle durch das GCA-Radar auf dem Flugplatz Gatow wurde der Januar zu einem der erfolgreichsten Monate der Luftbrücke. Am 1. Januar 1949 meldete die Combined Airlift Task Force (CALTF) einen neuen Wochenrekord seit ihrer Bildung mit 41.287 Short Tons und am 13. Januar den zweithöchsten Tagesrekord seit dem US Air Force Day mit 6.678,9 Short Tons in insgesamt 755 Flügen. Am Ende des Monats hatte die Mission Luftbrücke ihre höchste Monatstonnage seit Beginn der Luftbrücke erzielt.