Die Berliner Feuerwehr im Blockadealltag

Die Luftbrücke und die über Westberlin verhängte Blockade hatten besondere Auswirkungen auf die Berliner Feuerwehr. Anders als viele andere Berliner Organisationen blieb sie von einer Spaltung in Ost und West verschont. Die Feuerwehr musste Einsätze im gesamten Berliner Stadtgebiet absolvieren, die durch die Blockade deutlich komplizierter wurden. Die lebensgefährliche und körperlich sehr anspruchsvolle Arbeit, die die Berliner Feuerwehrmänner leisten mussten, forderte ihren Tribut. Daher einigten sich die Stadtverwaltung und die Alliierten auf Sonderrationen an Lebensmitteln für die Feuerwehrangehörigen.

Seit dem 21. Juli 1946 erhielt die Berliner Feuerwehr monatlich 200 kg Gebäck, 100 kg Fleischkonserven, 10 kg Zucker und 10 kg Kaffee-Ersatz, die intern an die Feuerwehrangehörigen verteilt wurden. Diese Rationen waren jedoch nur für diejenigen vorgesehen, die „bei der Bekämpfung von großen Bränden oder bei der Ausführung sehr schwerer Arbeiten“ im Einsatz waren. Im Juli 1948 wurden diese Rationen zunächst gestrichen und später drastisch reduziert. Auf Nachfrage teilte das zuständige Haupternährungsamt mit, dass nur noch die sowjetischen Rationen (36,5 kg Fleischkonserven) an die Feuerwehr ausgeliefert würden, verbunden mit dem Hinweis: „Beide Mächte haben jedoch die Auslieferung der von ihnen bereitgestellten Lebensmittel über die Sektoren hinaus untersagt.“ Die anhaltende Lieferung ihres Anteils nutzte die sowjetische Seite als propagandistisches Mittel, um die vermeintliche Unterlegenheit der westlichen Alliierten zu betonen.