Die Flugplatzfeuerwehr der Royal Air Force in Gatow

Wenn man an die Berliner Luftbrücke und den Flugplatz Gatow denkt, kommen einem sofort die Bilder von amerikanischen und britischen Flugzeugbesatzungen, Bodenteams, Soldaten und den unzähligen Hilfskräften in den Sinn. Es sind diese Menschen, die auf den meisten historischen Fotografien festgehalten wurden. Doch eine ebenso wichtige, wenn auch weniger bekannte Rolle, spielte der Fire & Crash Service der Royal Air Force auf dem Flugplatz Berlin-Gatow.

Seit 1945 unterhielt die Royal Air Force eine Flugplatzfeuerwehr, die aus 25 deutschen Männern bestand. Diese Feuerwehr war für den reibungslosen Ablauf der Luftbrücke unverzichtbar und rettete dabei Hunderten von Briten und Deutschen das Leben. Der Alltag dieser Feuerwehrmänner war von ständigen Einsätzen geprägt. Die Zusammenarbeit mit den britischen Einheiten war anspruchsvoll, denn alle deutschen Feuerwehrmänner unterstanden einem britischen Offizier und mussten die englische Sprache beherrschen – die Sprache der Kommandos und Befehle.

Es waren die herausragende Leistung dieser Einheit während der Luftbrücke die dazu führten, dass ihre Angehörigen von den Briten und Amerikanern respektiert und die Einheit 1971 auf 35 Mann erhöht wurde. Auch die britische Führung erkannte die Effektivität der deutschen Feuerwehreinheit an und behielt diese Struktur bis 1994 bei. Diese Männer standen im Schatten der großen Ereignisse, aber ihre unermüdliche Arbeit und ihr Mut waren ein stiller, aber entscheidender Beitrag zum Erfolg der Luftbrücke und zur Rettung von Leben. Ihre Geschichte ist ein bedeutender Teil des Erbes des Flugplatzes Gatow und sollte ebenso in Erinnerung bleiben wie die Einsätze in der Luft.