Eine außergewöhnliche Marinebasis im Schatten des RAF Gatow

Während die Start- und Landebahnen von Tegel, Tempelhof und Gatow nahezu durchgehend in Betrieb waren, entfaltete sich im Hintergrund dieses Flugbetriebs eine bemerkenswerte Geschichte. Schon zu Beginn der Luftbrücke erhielt Berlin möglicherweise die ungewöhnlichste temporäre Marinebasis Deutschlands. Um die Avro Yorks, Dakotas und C-54 der RAF zu unterstützen, setzte die Royal Air Force Wasserflugzeuge der Typen Sunderland und Hythe ein, um West-Berlin zu versorgen. Die Royal Air Force funktionierte das Vereinsgelände des United Forces Sailing Club in die Marinebasis HMAFV Daedalus um, damit die auf der Havel landenden Wasserflugzeuge gewartet und betankt werden konnten. Dank dieser Basis, die direkt über Pipelines mit dem Flugplatz Gatow verbunden war, konnten die RAF-Wasserflugzeuge pro Flug bis zu 5.600 kg Versorgungsgüter nach Berlin transportieren.

Der auf diesem Gelände befindliche Yachtclub, der seit 1970 auch deutsche Mitglieder aufnimmt, trägt heute den Namen Deutsch-Britischer Yacht Club (DBYC) und blickt stolz auf seine Geschichte im Kontext der Luftbrücke zurück.