Gatow und das Ende der Blockade

Mit dem Ende der sowjetischen Blockade Westberlins hatte der Flugplatz Gatow seinen vielleicht wichtigsten Dienst an der Berliner Bevölkerung erfüllt. Im Gegensatz zu Tempelhof und später Tegel war Gatow nie ein wichtiges Drehkreuz für die zivile Luftfahrt, sondern diente vor allem militärischen Zwecken. Hier wurden vor und während des Zweiten Weltkrieges die Piloten für die deutsche Luftwaffe ausgebildet und für den verbrecherischen Angriffskrieg gedrillt. Nach der Niederlage des Deutschen Reiches und der weitestgehenden Zerstörung Berlins war dieser Flugplatz jedoch entscheidend für die Versorgung der Berliner Bevölkerung während der Blockade, indem er etwa 40% aller transportierten Güter abwickelte. Darüber hinaus wurden Tausende Zivilisten jeden Alters von 1948 bis 1949 über Gatow und die benachbarte Havel aus der Notsituation Berlins evakuiert. Die hier tätigen deutschen Hilfskräfte hatten den täglichen Einsatz der britischen Militärangehörigen selbst erlebt und trugen diese Erfahrungen in die Berliner Bevölkerung weiter. Aus Besatzern wurden Freunde, Beschützer und Kameraden, und die gleichen britischen Bomberpiloten halfen nun dabei, die Berliner zu versorgen. Diese Erfahrungen machten den Flugplatz Berlin-Gatow zu einem einzigartigen und vielleicht wichtigsten Beitrag zur Berliner Luftbrücke.