RAF Gatow und die Million

Am 18. Februar 1949 wurde mit einem symbolischen Festakt die Lieferung der millionsten Tonne Versorgungsgüter nach Berlin-Gatow gefeiert. Dieser und viele weitere Meilensteine bildeten die Basis für eine propagandistische Darstellung, die dazu diente, die Moral aufrechtzuerhalten. Neben solchen Zahlen waren es materielle und tierische Maskottchen, persönliche Geschichten oder musikalische Superstars wie Bob Hope, die den britischen und amerikanischen Soldaten, aber auch der Zivilbevölkerung verdeutlichen sollten, dass die Luftbrücke ein Erfolg war und die Anstrengungen und Opfer nicht vergebens waren. Gleichzeitig zielten diese Inszenierungen darauf ab, sowjetische Entscheidungsträger und die Presse zu beeinflussen, indem sie die scheinbare Leichtigkeit bei der Versorgung Westberlins suggerierten. Auf solche Bilder hatte die sowjetische Seite nur begrenzte Reaktionsmöglichkeiten, weshalb die Propaganda in der sowjetischen Besatzungszone zunehmend kreativer wurde.