Die Berliner Luftbrücke und die Gründung der NATO

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und während der späten 1940er Jahre brachte die wachsende Bedrohung durch die Sowjetunion und das Prinzip der kollektiven Verteidigung die westlichen Nationen näher zusammen. Die Berliner Luftbrücke, die erste Konfrontation des Kalten Krieges, spielte dabei eine entscheidende Rolle.

Am 4. April 1949 wurde während der anhaltenden Berliner Luftbrücke der Nordatlantikvertrag von 12 Nationen unterzeichnet, darunter von den USA und Großbritannien. Dieser verpflichtete die Unterzeichnerstaaten dazu, ihre ‚Bemühungen für die gemeinsame Verteidigung und für die Erhaltung des Friedens und der Sicherheit zu vereinigen‘. Zudem vereinbarten sie, dass ein ‚bewaffneter Angriff gegen eine oder mehrere von ihnen in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle angesehen werden wird‘.

Am 12. Mai 1949, am selben Tag wie die Aufhebung der sowjetischen Blockade von Berlin, legte der britische Außenminister Ernest Bevin dem House of Commons den Nordatlantikvertrag zur Genehmigung vor. Bevin sagte:

“Heute wurde diese Blockade glücklicherweise aufgehoben, und ich bin überzeugt, dass die Schaffung dieser engeren Verbindung zwischen den atlantischen Nationen zu einem Überdenken der Taktiken geführt hat, die hinsichtlich Deutschlands und insbesondere Berlins verfolgt wurden.

Der Vertrag wurde vom House of Commons mit 333 Stimmen dafür und 6 dagegen verabschiedet. Am 18. Mai 1949 wurde der Vertrag im House of Lords debattiert und verabschiedet. Dabei betonte Viscount Templewood [Samuel Hoare] die sowjetische Bedrohung mit den Worten: Ich schlage Eueren Lordschaften vor, dass wir angesichts der gegenwärtigen Hoffnungen und Ängste in Europa die gleiche Haltung einnehmen müssen, die wir während der Berlin-Blockade durch die Luftbrücke beibehalten haben.

Der Senat der Vereinigten Staaten ratifizierte den Vertrag am 21. Juli mit 82 Stimmen zu 13. Während der Debatte erwähnte Matthew Neely, Senator aus West Virginia, die Berliner Luftbrücke: Wenn weitere Antworten von denen gewünscht werden, die zu blind sind, um die ‘fünfte Kolonne des Kommunismus’ zu sehen, die über jedes große Land der Christenheit marschiert und gegenmarschiert, sollten weitere Anfragen an die amerikanischen Piloten gestellt werden, die kürzlich die Aufgabe erfüllten, Hunderttausende Tonnen Lebensmittel und Kohle auf dem Luftweg nach Berlin zu transportieren, um die Bewohner dieser bedauernswerten Stadt vor dem Hungertod oder dem Erfrieren zu bewahren, verursacht durch die Perfidie Russlands, die Lieferungen dieser lebensnotwendigen Güter per Lastwagen und Zug zu verhindern.

Mit der Formung der Nachkriegswelt etablierte sich die NATO als zentrales Element in der neuen Ordnung. Die westliche Allianz und die Berliner Luftbrücke wirkten zusammen und demonstrierten sowohl die Entschlossenheit des Westens gegenüber der Sowjetunion als auch, was durch Einheitlichkeit des Vorgehens erreicht werden konnte.