Das Ende der Berliner Blockade – eine britische Sichtweise

Die sowjetische Blockade Berlins wurde am 12. Mai 1949 aufgehoben, doch die Entscheidung darüber wurde einige Tage früher getroffen. Am 2. Mai 1949 teilte Ernest Bevin, der britische Außenminister, dem britischen Kabinett vorsichtig mit, dass es aufgrund der Diskussionen, die zwischen den Vertretern der Sowjetunion und der Vereinigten Staaten im Sicherheitsrat stattgefunden hatten, möglich schien, dass die Sowjetregierung nun bereit wäre, die Blockade Berlins aufzuheben, wenn die Westmächte ihrem Vorschlag für eine baldige Sitzung des Außenministerrates zur Erörterung der künftigen Politik in Bezug auf ganz Deutschland annehmen würden. Bevin fügte vorsichtig hinzu, dass es jeden Moment zu einer weiteren plötzlichen Kehrtwende in der Politik kommen könnte.

Nur drei Tage später, am 5. Mai, konnte Bevin seinen Kollegen mitteilen, dass nun im Namen der Regierungen Frankreichs, Russlands, des Vereinigten Königreichs und der Vereinigten Staaten eine endgültige Einigung über die Bedingungen der Aufhebung der Berlin-Blockade erzielt worden sei. Das Kabinett willigte ein, dass Bevin am selben Nachmittag vor dem britischen Unterhaus das Ende der Blockade verkünden würde.

Mit seiner Erklärung an das britische Unterhaus betonte Bevin folgendes:

Die Berlinerinnen und Berliner hätten ihre Strapazen mit Mut und Zurückhaltung ertragen und mit ihrer Entschlossenheit diese Einigung möglich gemacht.

Bevin fügte hinzu — die Alliierten hätten es geschafft, ihre Stellung in Berlin durch die Luftbrücke zu wahren. Er habe der Luftbrücke schon früher seine Anerkennung gezollt, aber es sei in dem Moment richtiger denn je zu sagen, wie viel dieses Land dem Können und der Hingabe der britischen und amerikanischen Besatzungen und des Bodenpersonals sowie der Vertreter des Commonwealth zu verdanken habe, die sich an dieser enormen Operation beteiligt hatten. Die Luftbrücke würde fortgesetzt, bis die Situation schlussendlich geklärt sei, doch sei sich Bevin sicher, dass das Unterhaus ihm zustimmen würde, dass den Männern und Frauen, die zum Erfolg der Luftbrücke beigetragen haben, nicht ausreichend Lob und Dank ausgesprochen werden könne.

Winston Churchill antwortete auf Bevins Ansprache, dass es seine Pflicht sei, Bevin und der Regierung seine Glückwünsche zum erfolgreichen Abschluss dieser schwierigen und, wie es einmal geschienen hätte, fast übermenschlichen Leistung in Form der Luftbrücke auszusprechen. Die Luftbrücke sei eine weitaus bessere Lösung gewesen, um aus dieser Sackgasse und Schieflage zu entrinnen, als andere Optionen, die zeitweise in Betracht gezogen worden waren. Churchill hätte das Gefühl, dass die Entschlossenheit, die tatkräftige Hilfe und die konsequente Politik der Vereinigten Staaten, mit denen sie Hand in Hand zusammengearbeitet hätten, das Gefühl der Kriegsspannung gemildert hätte, die zu verspüren gewesen sei, da es tagtäglich zu schwierigen Fällen in Berlin gekommen wäre.