„Zuchthündinnen fliegen“

Nach 8 Monaten und dem nahenden Ende des Winters, hatte sich die Luftbrücke der Alliierten als voller Erfolg erwiesen. Inzwischen dachte niemand mehr an eine Aufgabe der Westberliner Bevölkerung. Auch auf sowjetischer Seite breitete sich diese Erkenntnis so langsam aus , weshalb die Ostberliner Gewerkschaftszeitung „Die Tribüne“ zu Artikeln der anderen Art überging. So sprach der Artikel vom 16. Februar über den Mangel an Krankenbetten noch ein tatsächlich existierendes Problem in Westberlin an. In der gleichen Ausgabe erfuhr der Leser jedoch auch über die heimliche Entführung der Westberliner Zuchthündinnen durch die RAF mit Hilfe der Luftbrücke:

„In den letzten Monaten sind durch Angehörige der britischen Besatzungsmacht fast sämtliche in den Zuchtanstalten West-Berlins befindlichen Rassehündinnen beschlagnahmt worden. Angeblich geschah dies, um diese Tiere beim Polizeidienst einzusetzen. […] Jetzt hat sich herausgestellt, daß die Hündinnen ausnahmslos über die Luftbrücke zur Aufbesserung und Ergänzung der Zucht in England nach dort transportiert worden sind.“

So skurril diese Geschichte auch erscheinen mag, gab es tatsächlich einen deutschen Dackel, der es nach England schaffte. WRAF Flight Officer Phyllis Mary Parsons hatte dem kleinen Dackel „Dakota“ nach dem Ende der Luftbrücke in England ein neues Zuhause gegeben. Sie und ihre Einheit erhielt "Dakota" als Geschenk von Berliner Zivilisten als Anerkennung für den Beitrag der Einheit zur Luftbrücke.